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Das etwas andere Geschenk: Kompensationsfonds im Vergleich

Anstatt Weihnachtsgeschenke in überfüllten Innenstädten einzukaufen, kompensieren wir von Semrau Kommunikation auch in diesem Jahr lieber unseren CO2-Ausstoß. Dazu haben wir sechs CO2-Fondsanbieter miteinander verglichen (Download kostenlos).

Der schwierige Weg zur CO2-Neutralität

Vom „Green Deal“ der neuen EU-Chefin über den Klimagipfel in Madrid bis hin zu „Fridays for Future“ – der Klimawandel ist DAS Top-Thema dieses Jahres. Im Fokus der Bemühungen zum Klimaschutz steht der „Klimakiller Nr. 1“, das Treibhausgas Kohlenstoffdioxid. Durch Braunkohlekraftwerke, Flugzeug, Auto & Co. oder die Landwirtschaft gelangt nach wie vor zu viel CO2 in die Erdatmosphäre und sorgt dort für die Erwärmung unseres Planeten. Nach Schätzungen des Umweltbundesamts lag der CO2-Ausstoß in Deutschland 2018 bei etwa 856,6 Mio. Tonnen. Damit gehört Deutschland leider zu den Ländern, die weltweit die größten Mengen CO2 ausstoßen. Deshalb freue ich mich grundsätzlich über jede öffentliche oder private Initiative zur Reduktion von CO2-Emissionen, auch wenn die meisten davon nicht in jeder Hinsicht perfekt oder umfassend genug sind. Wie schwierig es aber sein kann, seinen eigenen CO2-Fußabdruck nicht nur zu reduzieren, sondern komplett zu neutralisieren, hat uns gerade erst Greta Thunberg mit ihrer Atlantiküberquerung nach Nordamerika gezeigt. Und eine streng vegane Ernährung ist sicher auch nicht jedermanns Sache (meine jedenfalls nicht).

CO2-Kompensation als zweitbeste Möglichkeit

Wer es so wie ich allen Bemühungen zum Trotz nicht schafft, jegliche (Dienst-)Reise per Flugzeug zu vermeiden oder sein Büro oder Zuhause ausschließlich CO2-neutral zu beheizen, kann einen Kompensationsfonds nutzen. Über solche Fonds – ob gemeinnützig oder nicht – kann der (mehr oder weniger) unvermeidbare CO2-Ausstoß von Privatpersonen und Unternehmen auf freiwilliger Basis kompensiert werden – sozusagen als zweitbeste Möglichkeit nach der Einsparung. Kompensieren bedeutet, dass die zum Beispiel bei Flugreisen oder Unternehmensaktivitäten erzeugten CO2-Emissionen an anderer Stelle wieder eingespart werden. Der Verursacher zahlt dafür Geld, das die Fondsanbieter in Klimaschutzprojekte investieren. Im Rahmen dieser Projekte wird einerseits CO2 eingespart, andererseits wird in den meisten Fällen zugleich die Nutzung Erneuerbarer Energien sowie Energieeffizienz in Entwicklungsländern gefördert.

Geeignete Anbieter finden – vergleichender Überblick als Entscheidungshilfe

Da mein Team und ich die Idee der Kompensation für eine gute Sache halten, haben wir schon im vergangenen Jahr auf Geschenke für unsere Kundinnen und Kunden verzichtet und stattdessen einen Teil unseres CO2-Fußabdrucks über einen Kompensationsfonds ausgeglichen. Das kam überall sehr gut an und auch wir selbst starteten mit einem guten Gefühl in die Weihnachtsferien. Deshalb werden wir zum diesjährigen Weihnachtsfest selbstverständlich auf die gleiche Weise verfahren. Allerdings haben wir uns nach diesen positiven Erfahrungen mit der Auswahl des geeigneten Fonds für dieses Jahr noch intensiver beschäftigt. Dazu haben wir sechs etablierte Fondsanbieter auf Basis verschiedener relevanter Kriterien in einem vergleichenden Überblick (kein Affiliate-Marketing) tabellarisch aufgelistet. Die entsprechende Datei steht am Ende dieses Blogartikels zum kostenlosen Download bereit. Der Vergleich soll uns und vielleicht auch Ihnen oder Euch die Entscheidung für den individuell am besten geeigneten Kompensationsfonds erleichtern.

Gemeinnützig oder nicht

Zum Hintergrund: Die auf dem deutschen Markt aktiven Fondsanbieter unterstützen jeweils unterschiedliche Kompensationsprojekte und der für eine Tonne CO2-Ausgleich veranschlagte Preis variiert dementsprechend. Über Online-Rechner auf den Anbieter-Websites lässt sich der CO2-Ausstoß für (Flug-)Reisen, ausgewählte Unternehmensaktivitäten etc. berechnen und häufig direkt finanziell kompensieren. Bei den Anbietern, zum Beispiel beim Marktführer atmosfair, handelt sich in den meisten Fällen um gemeinnützige Organisationen. Es gibt aber auch privatwirtschaftlich organisierte Umweltunternehmen wie Arktik oder die Klimamanufaktur, die sich auf CO2-Kompensation spezialisiert haben. Während alle gemeinnützigen Organisationen aus unserem Überblick ihren Nutzerinnen und Nutzern Spendenbescheinigungen über die geleisteten Kompensationszahlungen zur steuerlichen Absetzbarkeit ausstellen, ist das bei nicht gemeinnützigen Unternehmen in der Regel unmöglich. Immerhin können Unternehmen ihre dort geleisteten Zahlungen als Betriebsausgaben steuerlich geltend machen

Wichtiges Auswahl-Kriterium: Art und Qualität der Projekte

Ein weiteres, wichtiges Kriterium bei der Fonds-Auswahl ist die Art und die Qualität der mit den Ausgleichszahlungen unterstützten Projekte. Letztere werden auf den jeweiligen Anbieter-Websites angegeben und erläutert. Bei einigen Fondsanbieter ist es sogar möglich, die eigene Kompensationszahlung direkt einem ganz bestimmten Projekt zu widmen. Die konkrete Projektunterstützung ist ebenfalls von Anbieter zu Anbieter verschieden.  So entwickeln unter anderem atmosfair und Klimakollekte ihre Projekte zum größten Teil selbst und unterstützen zusätzlich mit Know-how und Kapital. Andere Fondsanbieter, zum Beispiel Arktik, leisten hauptsächlich durch den Ankauf von Projekt-Zertifikaten Unterstützung.

Einsparung ist besser als Kompensation

Zertifikate spielen auch bei der Bewertung der Kompensationsprojekte eine Rolle. Mit ihnen wird die CO2-Einsparung bescheinigt. Die Skala reicht von „Gold Standard CER“ als Top-Gütesiegel für Klimaschutzprojekte in Entwicklungsländern bis hin zu sogenannten Ex-ante-Zertifikaten, die CO2-Einsparungen schon im Vorfeld bestätigen. Letztere entsprechen nicht unserem Qualitätsanspruch. So haben wir in unserem Überblick nur solche Anbieter miteinander verglichen, die auf solche Zertifikate verzichten. Außerdem haben wir darauf geachtet, dass alle in unserer Tabelle aufgeführten Organisationen auf ihren Websites deutlich darauf hinweisen, dass die Einsparung von CO2-n in jedem Fall einer Kompensationszahlung vorzuziehen ist. Denn CO2-Kompensation darf nicht zur modernen Form des Ablass-Handels werden.

Unser Fonds-Überblick steht hier zum Download bereit: http://semrau-kommunikation.media/sk_übersicht_co2fonds_2019/

In diesem Sinne wünscht Ihnen/Euch das gesamte Team von Semrau Kommunikation viel Spaß beim Fonds-Vergleich, frohe Weihnachtsfeiertage und ein erfolgreiches, CO2-armes Neues Jahr 2020!

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