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PR für Startups: 5 Todsünden, die Sie vermeiden sollten

PR fuer Startups

And action! Kurz vor dem Markteintritt geht es für Startups erst so richtig los. Denn Unternehmen und Angebot sind kaum bekannt, Geld und Ressourcen knapp. Professionelle Startup PR ist jetzt das Gebot der Stunde, um Aufmerksamkeit und Bekanntheit zu gewinnen. Aber: Wer PR Arbeit nicht ernst nimmt oder unerfahren ist, begeht oft vermeidbare Fehler. Damit Ihnen das nicht passiert, lesen Sie meine Top 5 der Todsünden von Startup PR.

Startup Mentalität vs. etablierte Medienwelt – ein Clash der Kulturen
Eine überzeugende Geschäftsidee, ein fast marktreifes Produkt, talentierte Gründer, ein hochmotiviertes Team und willige Investoren – jetzt steht dem Markteinstieg (fast) nichts mehr im Weg. Doch die beste Idee und das brillanteste Produkt nützen nichts, wenn die Öffentlichkeit nichts davon erfährt. Um das zu ändern, ist gute Public Relations der beste Weg. Besonders für Startups mit kleinem Marketingbudget ist es extrem wichtig, Journalisten, Blogger und andere Multiplikatoren auf sich aufmerksam zu machen. Aber ein paar Social Media-Posts und eine werbliche, vor Superlativen strotzende Pressemitteilung, verschickt an einen schnell zusammengeschusterten Presseverteiler, sind noch lange kein Erfolgsgarant. In den letzten Jahren habe ich immer wieder festgestellt, dass die eingespielten Kommunikationsabläufe des Journalismus den Verantwortlichen in jungen Unternehmen häufig nicht geläufig sind. Dadurch können schnell Unzufriedenheit und falsche Erwartungshaltungen auf allen Seiten entstehen. Persönlich schätze ich die Hands-on-Mentalität der Startup Welt sehr. Doch immer wieder erlebe ich, wie sie mit der Realität der Print, TV- und Hörfunkmedien kollidiert. Deshalb sollten Sie folgende Fehler unbedingt vermeiden:

# Sünde 1: Medienarbeit quick & dirty
Zeit ist Geld, und was bringt schon PR? Aus diesem (völlig falschen) Grundgedanken heraus erledigen viele junge Unternehmen ihre Medienarbeit nur nebenbei – jeder, der „mal gerade Zeit hat“, darf sich hier austoben. Selbstverständlich, der Fokus von Startup Arbeit sollte auf der Optimierung der noch jungen Produkte liegen. Doch mit einer halbherzigen PR Arbeit ohne Know-how, Strategie und Zielfokussierung verschenken Sie wichtige, wertvolle Möglichkeiten, Ihr Unternehmen und Ihre Produkte via Medien bekannt zu machen und ein gutes Image aufzubauen. Investieren Sie stattdessen in einen oder mehrere PR Profis, ein gutes Konzept und in die sinnvolle Planung Ihrer PR Aktivitäten, wenn Sie erfolgreich sein möchten.

# Sünde 2: Keine professionelle PR Arbeit
Sie haben keinen fachlich versierten PR- und Marketing-Profi in Ihrem Team, möchten sich aber (noch) nicht langfristig an weitere Mitarbeiter binden und verzichten deshalb lieber auf PR? Gar keine gute Idee. Denn nur etwas Werbung allein reicht auf keinen Fall aus, um Ihrem Unternehmen und Ihren Produkten die Aufmerksamkeit zu verschaffen, die für Ihren Unternehmenserfolg erforderlich ist. Engagieren Sie stattdessen eine gute PR-Agentur, die als Ihr verlängerter Arm bzw. als externes Pressebüro fungiert. Denn Erfahrung und Know-how kann man kaufen.

# Sünde 3: Größenwahn und wenig Geduld
Geld ist immer eine knappe Ressource, besonders in jungen Unternehmen. Das meiste davon verschlingt die Produktentwicklung, PR und Marketing haben im Kampf um das geringe Budget oft das Nachsehen. Also lautet die Marschroute: „Lasst euch was einfallen und seid kreativ. Aber spätestens in zwei Monaten sollten wir in der Süddeutschen stehen ..“  Ich kann verstehen, dass GründerInnen, die von ihrer Idee vollkommen überzeugt sind und damit gerade erfolgreich diverse Investoren beeindruckt haben, Eigen- und Fremdwahrnehmung häufig kaum noch voneinander trennen können. Doch solche Selbstüberschätzung kombiniert mit unprofessioneller PR endet häufig wenig erfolgreich. Und wenn Sie in der Königsklasse der Medien, also bei bei FAZ & Co., Interesse wecken möchten (natürlich nur in positivem Zusammenhang!, benötigen Sie dafür wirklich erstklassigen Content, viel Fingerspitzengefühl bei der Journalistenansprache und noch mehr Geduld. Denn im Gegensatz zu Social Media, die direkte Ergebnisse liefert, hat die klassische Medienkommunikation viel längere Vorlaufzeiten. Die häufig gestellte Frage „Wann wird der Artikel denn erscheinen?“ ist deshalb meistens gar nicht zu beantworten. Auch wenn so eine Arbeitsweise überhaupt nicht in die schnelle Startup Denke hineinpasst, sollte auch der oder die ehrgeizige GründerIn – dem Unternehmenserfolg zuliebe – die ungeschriebenen Gesetze der klassischen Medien akzeptieren lernen. Und dass möglichst ohne den oder die PR-Verantwortliche dafür „hinzuhängen“, der sich medialen Gepflogenheiten schließlich nicht ausgedacht hat.

# Sünde 4: Alles oder nichts
Wenn Journalisten Ihren Content aufgreifen und positiv oder immerhin neutral über Ihr Startup, dessen GründerIn oder Produkte berichten, sollten Sie das in jedem Fall als einen Kommunikationserfolg bewerten. Denn es bedeutet, dass der oder die Medienverantwortliche Ihre Inhalte aus der riesigen Masse täglicher Information herausgefiltert hat und damit für interessant genug hielt, um darüber zu berichten. GründerInnen, die den Erfolg von PR nur daran messen, ob die von Ihnen an die Medien gegebenen Zitate/O-Töne auch vollständig oder „nur unvollständig“ wiedergegeben wurden, haben die Kommunikationsabläufe und -gepflogenheiten der Medienbranche schlicht nicht verstanden. Natürlich ist nachvollziehbar, dass man gerne das komplette Statement aus der Presseansprache im Artikel wiederfinden würde. Aber eine Verkürzung ist in der Regel keine bewusste Geringschätzung durch den Redakteur, sondern eher der begrenzten Zeilen- oder Minutenzahl geschuldet, die der oder die JournalistIn einhalten musste. Machen Sie in solchen Fällen einfach einen gedanklichen Haken an die Sache und freuen Sie sich über die öffentliche Aufmerksamkeit. Denn JournalistInnen sollen ja auch in Zukunft weiter über Sie berichten wollen und nicht durch Ihre Beschwerde vergrault werden.

# Sünde 5: Am falschen Ende sparen
Wer als Startup den Anspruch erhebt, ein zwar noch junges, aber doch professionelles Business zu sein, der sollte das auch nach außen hin zu erkennen geben. Dazu gehört unbedingt ein hochwertiges Corporate Design (Unternehmens-, Produktlogo usw.). Denn wie sonst kann die Einzigartigkeit und Stärke Ihres Produktes oder Ihrer Dienstleistung deutlich sichtbar gemacht werden? Schließlich sollen potenzielle KundInnen und Stakeholder Ihr Unternehmen und Ihre Produkte sofort aus der Masse anderer (Konkurrenz-)Produkte herausfiltern können. Ja, ein wirklich gutes CD und einen Copyright-Eintrag gibt es nicht umsonst. Aber wenn Sie hier geizig sind, riskieren Sie am Ende nichts Geringeres als den Unternehmenserfolg. Denn wie sollen Ihre Kunden Sie finden und Ihre Produkte nachfragen, wenn diese sich nicht schon auf den ersten Blick von denen Ihrer Konkurrenz unterscheiden?

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