Ein spannendes Motiv, keine oder sehr dezente Produkt-Logos, Smartphone-Tauglichkeit und uneingeschränkte Nutzungsrechte: Was erfolgreiche von schlechten PR Bildern unterscheidet und warum Sie niemals auf gute PR Bilder verzichten sollten, erfahren Sie hier.
Deshalb sind PR Bilder so wichtig
„Warum sollen wir in PR Bilder investieren? Wir nehmen einfach unsere Produktfotos oder kaufen ein paar Stockbilder!“ Solche und ähnliche Sätze höre ich schon mein ganzes Berufsleben lang mit schöner Regelmäßigkeit. Leider sind sie gleich in mehrfacher Hinsicht falsch und bezogen auf erfolgreiche Kommunikationsergebnisse sogar fatal. Denn professionelle, gut gemachte PR Fotos spielen eine große Rolle für den Erfolg von Kommunikationsmaßnahmen:
- Mehr Aufmerksamkeit: InfluencerInnen und JournalistInnen ersticken täglich in Anfragen und PR-Materialien. Bilder haben deshalb einen sehr großen Stellenwert. Sie veranschaulichen Zusammenhänge und Botschaften am schnellsten, denn gerade die Zeit, die MedienvertreterInnen zur Differenzierung zwischen geeigneten und weniger geeigneten Themen haben, wird immer knapper. Gute PR Bilder aber können hervorragende Eyecatcher sein, so dass Ihr Thema oder Ihre Pressemitteilung – flankiert mit einem guten PR Foto – aus der Flut hervorsticht und wahrgenommen wird. Selbst wenn Ihr Thema inhaltlich nicht superspannend sein sollte, kann ein tolles Foto Aufmerksamkeit erzeugen, Emotionen wecken und die Präsentation Ihrer Inhalte damit maßgeblich unterstützen.
- Steigender Bedarf: Eine anonyme Befragung der dpa-Tochter news aktuell, in der das Rechercheverhalten von Journalisten und Medienschaffenden im gesamten deutschprachigen Raum untersucht wurde, zeigt: Der Bedarf an Bildern hat deutlich zugenommen – das meldet fast jeder Zweite der befragten JournalistInnen (46 Prozent). Die Befragung verdeutlich außerdem: Fotos sind nach wie vor das meistgenutzte Zusatzmaterial einer Pressemitteilung. Zwei Drittel (64 Prozent) der Befragten gaben an, mindestens einmal pro Woche von Pressestellen zugelieferte Bilder zu verwenden. Über ein Drittel nutzt PR Bilder sogar täglich (34 Prozent).
- Bedeutender als Text: Je nachdem in welche Kanäle oder Medien Sie es mit Ihrem PR-Thema schaffen möchten, ist ein gutes PR Bild sogar wichtiger als der Text Ihrer Pressemitteilung. Besonders für Publikums- und Boulevardmedien sind Bildmaterialen von großer Bedeutung – dementsprechend ansprechend sollten Ihre Bilder sein, wenn sie wahrgenommen werden sollen.
- Kostenloser Service: In den meisten Redaktionen herrscht Sparzwang und gut gemachte PR Fotos, die uneingeschränkt genutzt werden dürfen, finden deshalb gerne Verwendung. Wichtig: Stellen Sie Ihren Zielgruppen nur Bildmaterial zur Verfügung, bei dem die Nutzungsrechte eindeutig geklärt sind.
So werden Ihre PR Bilder zum Hingucker
Wenn Sie ihre Chancen nicht mit unpassenden PR Bildern verspielen, sondern mit PR-Bildmaterial punkten, Aufmerksamkeit erregen und Themen besetzen möchten, dann sollten Sie diese Tipps beherzigen:
# 1 Verzicht auf werbliche Produktfotos und anonyme Stockfotos: JournalistInnen sind dem Prinzip der freien Meinungsbildung verpflichtet. Aufdringliche Produktlogos bei PR Fotos garantieren den Weg in den Papierkorb. Letzteres gilt auch für anonyme Stockbilder mit sichtbar gestellten Motiven und zur eigenen Marke unpassenden Models.
# 2 Klasse statt Masse: Setzen Sie auf eigenes Bildmaterial. Was Sie bei der Auswahl eines/einer guten PR Fotografen/in beachten sollten, erfahren Sie im nächsten Textabschnitt.
# 3 Vorher ist besser als nachher: Wenn Sie das Setting, also die Bildkomposition, Requisite und die ggf. an Models gestellten Ansprüche genau und schon im Vorfeld des Fotoshootings abklären, ersparen Sie sich und dem Fototeam viel Zeit und Aufwand für die nachträgliche Retusche oder Montage.
# 4 Authentisch sein: Man kann es gar nicht oft genug erwähnen: Weichgezeichnete und/oder sehr inszenierte Hochglanzbilder mit werblichem Anzeigencharakter oder – wie schon erwähnt – mit aufdringlichen Produktlogos haben in der Öffentlichkeitsarbeit nichts zu suchen. Damit verärgern Sie lediglich Ihre Zielgruppen.
# 5 An alle Kanäle denken: Ihre PR Bilder sollten auf allen Kanälen (insbesondere auf dem Smartphone) wirken können. Lassen Sie dazu immer verschiedene Motive in unterschiedlichen Formaten (Hoch- und Querformat), Bildschnitten etc. erstellen.
# 6 Auf die richtigen Bildgrößen setzen: Mit druckfähigem, hochauflösendem Fotomaterial (Richtwert: 300 dpi, Druckgröße 10 x 15 cm) liegen Sie meistens richtig, selbst wenn viele Bilder nur fürs Internet benötigt werden. Bieten Sie JournalistInnen & Co. den bestmöglichen Service und erhöhen damit Sie die Chancen auf die Verwendung Ihres Materials.
# 7 Vollständige Bildunterschriften und Meta-Daten: Sind Personen auf Ihren Bildern zu sehen, sollten deren Namen und ihre Funktion in der Bildunterschrift enthalten sein. Auch die Meta-Fotodaten müssen ausgefüllt sein, damit Ihre PR Bilder passenden Schlagwörter zugeordnet und damit auch online besser gefunden werden können.
# 8 An guten Beispielen orientieren: Wenn Sie Inspiration und Orientierung für Ihre eigenen PR Fotos suchen, dann sehen Sie sich am besten die Siegerfotos des jährlich von news aktuell und einigen Branchenmagazinen vergebenen PR-Bild-Awards an.
Gutes muss nicht teuer sein
Gute PR Bilder sind selbstverständlich nicht umsonst zu haben, doch das Engagement von Profi-Fotografen lohnt sich eigentlich immer und muss nicht zwangsläufig sehr teuer sein. Wählen Sie den oder die passende(n) Fotografin/-en für PR Fotos genau aus oder bitten Sie die PR-Agentur Ihres Vertrauens um eine Empfehlung. Denn die Honorarhöhe ist keineswegs gleichbedeutend mit bester Fotoqualität. Ich persönlich habe schon häufig die Erfahrung gemacht, dass besonders solche FotografInnen sehr kreative, professionelle und kostengünstigere Fotoergebnisse hervorbringen, die für einen kleineren, spezialisierten Kundenkreis arbeiten und nicht unbedingt zu den bekannten Branchen-Stars zählen.
Außerdem können auch Sie als Kommunikationsverantwortliche(r) schon vor dem Fotoshooting eine Menge tun, um Ihr Budget nicht unnötig zu belasten. Mit detaillierten Vorüberlegungen zu möglichen Bildmotiven, passenden Locations etc. und einem ausführlichen Briefing für den oder die Fotografen/in leisten Sie wichtige Vorarbeiten für einen effizienten, stressfreien und damit weniger kostenintensiven Shooting-Ablauf.
Foto: Nijwam Swargiary/Unsplash