Wer als Unternehmen heute auf gendergerechte Sprache setzt, gibt damit ein klares Statement für Vielfalt und gegen Diskriminierung ab – so wird zeitgemäßes Kommunizieren immer mehr zum wichtigen Image-Faktor. Doch wie geht eigentlich elegantes Gendern in Wort und Schrift?
Vielfalt und Fairness sprachlich widerspiegeln
Ob Gendersternchen, Binnen-I oder Schrägstrich – die Gleichstellung der Geschlechter spielt in unserem Sprachgebrauch und in der öffentlichen Wahrnehmung eine immer größere Rolle. Medien wie der „Spiegel“ verzichten bereits auf rein männliche Formulierungen in ihren Texten, Unternehmen wie OTTO setzen auf eine gleichberechtigte Sprache für alle und die PolitikerInnen der Grünen verwenden schon seit Jahren das Gendersternchen. Sie alle wissen: Wer heute seine LeserInnen, StakeholderInnen und WählerInnen erfolgreich ansprechen will, muss zeigen, dass Diversity nicht nur vorgegeben, sondern tatsächlich gelebt wird. Praktisch fällt es vielen Kommunikationsprofis aber immer noch schwer, in Publikationen, auf der Corporate Website, im Unternehmensblog oder in Pressemitteilungen gendergerecht zu texten. Tatsächlich gibt es im Deutschen bis heute keine feste Regel für gendergerechtes Sprechen und Schreiben. Doch es haben sich inzwischen einige gängige Formulierungen herausgebildet, darunter vor allem
- das Ausschreiben der männlichen und weiblichen Form („Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen“)
- Nutzung des Binnen-I („MitarbeiterInnen“ oder „VolontärInnen“)
- Verwendung des Gender-Sternchens („Mitarbeiter*innen“ oder „Volontär*innen)
- Schrägstrich- oder Klammerschreibweise („Mitarbeiter/innen“ oder „Volontär/innen)
Elegant klingen diese Ausdrücke allerdings häufig nicht. Doch zum Glück gibt es viele sprachliche Alternativen zu Binnen-I & Co.:
- Geschlechtsneutrale Formulierungen („Mitarbeitende“, „Studierende“, „Beschäftigte“)
- Verben wie „teilnehmen“ können Substantive wie „Teilnehmer“ geschickt und auch stilistisch gut ersetzen
- Profilbeschreibungen wie „Abteilungsleitung“ sind neutraler als „Abteilungsleiter“
- Umschreibungen, zum Beispiel „unter der Leitung von“ statt „Leitung“, „Die Hälfte des Honorars muss für Beratungsleistungen gezahlt werden“ statt „Klienten zahlen die Hälfte ihres Honorars für Beratungsleistungen. “
- Männliche Ausdrücke durch neutrale Synonyme ersetzen („Beschäftigte“ statt „Arbeiter“, „Praxis für Augenheilkunde“ statt „Augenarztpraxis“)
- Mit Partizipien arbeiten („herausgegeben von“ statt „Herausgeber“, „eingeladen sind“ statt „Gäste“)
- Relativsätze verwenden („Wer ein Unternehmen führt, zahlt Steuern“)