Podcasts werden immer beliebter – auch als PR-Instrument in der Unternehmenskommunikation. Doch für welchen PR-Zweck sind sie am besten geeignet und wofür eher nicht?
Hier gibt´s was auf die Ohren: Podcasts sinnvoll einsetzen
Die Welt ist im Podcast-Rausch: So hört derzeit schon jeder vierte Deutsche die digitalen Radioshows, Tendenz steigend: Das hat eine repräsentative Umfrage des Branchenverbands Bitkom ergeben. In Amerika erreichen beliebte Podcasts wie „This American Life“ wöchentlich rund 2,5 Mio. Nutzer und auch ich bin regelmäßiger Podcast-Hörer. Allerdings gehöre ich als Fourty-Something nicht mehr zur Kern-Zielgruppe, denn die besteht Bitkom zufolge in Deutschland vor allem aus den 16- bis 29jährigen. Podcasts sind und werden also nicht nur für den Privatgebrauch zunehmend interessanter. Auch in der Unternehmenskommunikation hat man sie als innovatives PR-Instrument entdeckt. Doch Podcasts eignen sich nicht für jede Botschaft und für jeden Zweck. Wer darüber nachdenkt, ob ein Podcast seinen PR-Werkzeugkasten sinnvoll ergänzen könnte, sollte dabei folgende Punkte berücksichtigen:
- On the go: Podcasts sind das ideale Medium, um nebenbei und unterwegs konsumiert zu werden: Ob im Zug, Auto, beim Kochen oder Sport – Zuhören geht immer. Damit unterscheidet sich das Nutzungsverhalten eines Podcast-Hörers deutlich von Zeitungslesern, Video-Zuschauern etc., die für den Konsum dieser Medien in der Regel ihre volle Aufmerksamkeit benötigen. Menschen, die wenig mobil sind und keine Affinität für innovative Medienformate haben, sind für Podcasts allerdings weniger zu begeistern und damit keine Zielgruppen für entsprechende PR.
- Gebildet, jung, informationshungrig sucht …. einen Podcast! Der schon genannten Bitkom-Umfrage zufolge hört in Deutschland mehr als jeder Dritte zwischen 16 und 29 Jahren gerne Podcasts. Ein Großteil der Befragten interessieren dabei sich besonders für Themen aus Nachrichten und Politik, aber auch wissenschaftliche Inhalte und Themen aus dem Bereich Bildung werden stark nachgefragt. Passen die PR-Zielgruppen also in dieses Raster, dann nichts wie ran an die Podcast-Produktion!
- Durchschlagende Wirkung, aber nicht von heute auf morgen: Im Gegensatz zu Videos gehen Audioformate wie Podcasts eher selten viral. Wer zur Verbreitung seiner PR-Botschaften Geschwindigkeit benötigt, weil ein Produkt schnell bekannt und/oder verkauft werden soll, sollte lieber auf die Macht bewegter Bilder setzen.
- Marken positionieren und Themen (be-)setzen mit Podcasts: Ein Podcast ist kein schnelles Medium, eignet sich dafür aber umso besser zur vertiefenden Marken- und Imagepflege. Denn Themen und Argumente können relativ ausführlich und in vielen Facetten dargestellt werden. Das gelingt am besten, wenn ein Podcast von Anfang an längerfristig auf mehreren Staffeln oder Episoden angelegt wird. So klappt´s auch mit dem Aufbau eines Zuhörerstamms.
- Die Macht der Stimme: Persönlichkeit, eine angenehme Stimme und eine gute Story sind die halbe (Podcast-)Miete. Deshalb sind spannende, authentische Persönlichkeiten aus dem eigenen oder Kunden-Unternehmen, die als Podcast-Sprecher oder Interview-Partner eingesetzt werden können, zentrale Voraussetzungen für einen erfolgreichen Podcast.
Foto: Semrau Kommunikation