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In 8 Schritten zum Nachhaltigkeitsbericht

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Ab 2026 sind Tausende Unternehmen in Deutschland dazu verpflichtet, einen tiefen Einblick in die ökologischen und sozialen Folgen ihres wirtschaftlichen Handels zu geben: Mit der neuen EU- Richtlinie CSRD wird die regelmäßige Erstellung eines Nachhaltigkeitsberichts für viele Unternehmen zur Pflicht. Lesen Sie dazu unsere 8 Tipps für einen glaubwürdigen und überzeugenden Nachhaltigkeitsbericht.

Neue EU-Richtlinie: Pflicht zur Nachhaltigkeitsberichterstattung wird deutlich ausgeweitet

Immer mehr Unternehmen werden in Zukunft einen sog. Nachhaltigkeitsbericht erstellen und veröffentlichen müssen. Nicht nur, weil immer mehr Stakeholder eine entsprechende Erwartungshaltung an Unternehmen herantragen, sondern vor allem aufgrund neuer gesetzlicher Pflichten. Die EU-Institutionen haben sich am 21. Juni 2022 auf eine neue Richtlinie über die Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen geeignet. Mit der Corporate Sustainability Reporting Directive (Kurz: CSRD ) sollen vergleichbare, öffentlich zugängliche Informationen über das Potenzial und über Risiken von Unternehmen im Zusammenhang mit Nachhaltigkeitsaspekten kommuniziert werden. Ganz im Sinn des Green Deals soll damit der Übergang zu einer wettbewerbsfähigen und zugleich nachhaltigen Wirtschaft gefördert werden. Die neue Richtlinie ist der Nachfolger der bisherigen Non-Financial Reporting Directive (sog. CSR-Richtlinie) von 2014 und greift ab dem Jahr 2026. Spätestens für das Geschäftsjahr 2025 müssen also alle betroffenen Unternehmen – vielleicht auch Ihres? – der Nachhaltigkeits-Berichtspflicht nachkommen.

Wer ab 2026 berichten muss

Gemäß der neuen CSRD wird die Kommunikationsvorgabe ab 2026 nicht mehr nur für kapitalmarktorientierte Unternehmen gelten, sondern für alle großen Unternehmen, die mindestens zwei dieser drei Kriterien erfüllen:

1. Sie erwirtschaften jährlich eine Bilanzsumme von mind. 20 Mio. Euro

2. Der Nettoumsatzerlös beträgt mindestens 40 Mio. Euro pro Jahr

3. Sie beschäftigen mindestens 250 Beschäftigte

Liegt bei kleinen und mittleren Unternehmen ab zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine Kapitalmarktorientierung vor, sind auch sie ab 2026 zur Nachhaltigkeitsberichterstattung verpflichtet. Insgesamt werden deshalb schätzungsweise dreißig Mal mehr deutsche Unternehmen einen Nachhaltigkeitsbericht vorlegen müssen als bisher. Darunter sind auch viele kommunale Unternehmen, die zuvor noch nicht betroffen waren.

Die (neue) Herausforderung erfolgreich meistern: Tipps und best practice

Für viele wird es also höchste Zeit, um sich mit dem Thema Nachhaltigkeit zu beschäftigen und Vorbereitungen für eine Nachhaltigkeitsberichterstattung zu treffen. Besonders dann, wenn ein Unternehmen bisher noch keine Erfahrung mit dieser Form von Kommunikation gesammelt hat. Dazu haben wir die acht wichtigsten Erfolgsfaktoren für einen aussagekräftigen Nachhaltigkeitsbericht hier zusammengefasst:

  1. An Standards orientieren: Die sog. Global Reporting Initiative (GRI) hat genaue, weltweite Standards zur Messung und zurKommunikation von Nachhaltigkeit definiert. In verschiedenen Kategorien legt sie fest, welche Informationen aus einem Unternehmen in einem Nachhaltigkeitsbericht zusammengefasst werden sollten. Diese GRI-Standards geben eine gute Orientierung – insbesondere, wenn es sich um Ihren ersten Nachhaltigkeitsbericht handelt. Außerdem stellen sie laut GRI-Website „die globale, beste Praxis für die öffentliche Berichterstattung zu verschiedenen ökonomischen, ökologischen und sozialen Auswirkungen“ dar. Zwar sind die Standards nicht rechtsverbindlich, haben aber eine Vorbildfunktion in puncto Darstellung und Vergleichbarkeit von Informationen. Sie werden sehr häufig angewendet und besitzen schon dadurch eine große Verbindlichkeit.
    Aus den vielen Einzel-Standards können Sie einzelne, für Sie passende wählen, allerdings müssen Sie für den Aufbau Ihres Nachhaltigkeitsberichts auch Pflichtanforderungen erfüllen. Und zwar dann, wenn Sie im Bericht erklären wollen, dass Sie ihn mit einer der beiden GRI-Berichtsoptionen erstellt haben (was empfehlenswert ist). Diese lauten „Kern“ oder „Umfassend“.
  2. Nachhaltigkeitsvision definieren: Bevor Sie mit dem Schreiben des Berichts beginnen, sollten Sie sich über Ihre Nachhaltigkeitsvision im Klaren sein. Diese Vision sollte die Grundlage für den Bericht bilden und Ihnen helfen, sich auf die wichtigsten Aspekte zu konzentrieren.
  3. Stakeholder identifizieren: Ein Nachhaltigkeitsbericht sollte sich an verschiedene Interessengruppen richten, z. B. Kund:Innen, Mitarbeiter:Innen, Investor:Innen und die Öffentlichkeit. Arbeiten Sie aus, welche Stakeholder für Ihr Unternehmen am wichtigsten sind, und berücksichtigen Sie deren Bedürfnisse beim Schreiben des Berichts.
  4. Einfache, klare Sprache: Ein Nachhaltigkeitsbericht muss für alle Leser:Innen verständlich sein. Verwenden Sie daher eine klare, einfache Sprache ohne Fachjargon. Achten Sie auch darauf, dass der Bericht gut strukturiert und übersichtlich ist.
  5. Alles ist Zahl: Getreu diesem Motto des alten Pytagoras sind es vor allem zur Nachhaltigkeitserfassung relevante Daten, die ein Nachhaltigkeitsbericht benötigt. Zeiträume, Bemessungsgrundlagen, Maßeinheiten etc. sollten Sie in Ihrem Unternehmen zuerst aus den verschiedenen Abteilungen zusammentragen und schließlich von einer zentralen Stelle abgleichen und aufbereiten lassen. Börsennotierte Großunternehmen haben dafür teils komplette (Unter-)Abteilungen aufgebaut. Es kann sich aber auch im Mittelstand lohnen, eine Beauftragte oder einen Beauftragten dafür zu benennen. Denn nur wenn Sie das Thema Nachhaltigkeitsbericht als Prozess aufsetzen und Nachhaltigkeits-Ansprechpartner in allen relevanten Abteilungen definieren, klare Workflows mit Zuständigkeiten und Deadlines implementieren, werden Sie auf Dauer mit sinnvollen Inhalten erfolgreich kommunizieren können.
  6. Entwicklung dokumentieren: Nur wenn Ihre Zahlen eine nachvollziehbare Entwicklung aufzeigen, wird Ihr Nachhaltigkeitsbericht kommunikativ überzeugen können. Dazu benötigen Sie Kennzahlen aus mindestens zwei aufeinanderfolgenden Geschäftsjahren. Liegen diese noch nicht vor, sollten Sie besser noch ein Jahr warten und in dieser Zeit interne Reporting-Strukturen aufbauen. Denn ein Bericht, der keine weiteren Steigerungen, Vorhaben oder Rückgänge kommuniziert, sondern nur den aktuellen Status aufzeigt, sagt nicht viel darüber aus, wie Sie Ihr Unternehmen auf eine nachhaltige, wirtschaftliche Zukunft vorbereiten.
  7. SEO-Prinzipien beachten: Die Anwendung von SEO-Prinzipien beim Schreiben von Inhalten hilft Suchmaschinen, Webseiten schneller zu indizieren, so dass sie weiter oben auf den Suchmaschinenergebnisseiten (SERPs) erscheinen können. Verwenden Sie Schlüsselwörter in verschiedenen Textabschnitten und Überschriften, aber übertreiben Sie es nicht. Sonst wird Ihr Bericht wenig leserfreundlich.
  8. Bekenntnis der Unternehmenseigner: Die ökologischen Entwicklungen in einzelnen Wirtschaftsfeldern Ihres Unternehmens sind wichtige Bestandteile eines Nachhaltigkeitsberichts, aber längst nicht ausreichend. Noch bedeutungsvoller und unverzichtbar ist ein klares Bekenntnis des Managements und der Unternehmenseigner zur Nachhaltigkeit. Ein aussagekräftiger Nachhaltigkeitsbericht sollte glaubhaft den Eindruck vermitteln, dass Ihr Unternehmen einer übergeordneten Strategie folgt.

Wir wünschen Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Nachhaltigkeitskommunikation.

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