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Nachhaltigkeits-Kommunikation stoppen!

…. wenn nur Greenwashing dabei herauskommt. Und das ist leider bei immer mehr Unternehmen der Fall. Wie Sie der Greenwashing-Falle entkommen können, zeigen unsere Tipps.

Spagat zwischen Glaubwürdigkeit und Greenwashing

Deutlicher als im Dürresommer 2022 kann es kaum noch werden: Der Klimawandel ist in vollem Gang und immer mehr Verbraucherinnen und Verbraucher fordern von der Wirtschaft ein deutliches Bekenntnis zur Nachhaltigkeit und Gemeinwohlorientierung  – dazu gehören u. a.  Maßnahmen für weniger Emissionen, faire Arbeitsbedingungen in den Lieferketten oder Vielfalt in der Belegschaft. Themen wie „Umweltschutz“, „Nachhaltigkeit“ und „soziale Verantwortung“ sind überall präsent und der Handlungsdruck auf Unternehmen entsprechend groß. Ob internationaler Konzern, Start-Up oder NGO – alle wollen nachhaltig sein oder zumindest in der Öffentlichkeit entsprechend wahrgenommen werden. Denn das zahlt auf ein positives Unternehmensimage ein, fördert die Kaufbereitschaft und Bindung der Kunden und stärkt die Attraktivität als Arbeitgeber. Hinzu kommt: Im Rahmen des Green Deals nimmt die EU immer mehr Unternehmen stärker in die Pflicht, die firmeninternen Maßnahmen zur Verbesserung von Nachhaltigkeit und Umweltschutz nach außen zu kommunizieren. So sind von der europäischen CSRD-Richtlinie (Corporate Sustainability Reporting Directive), die im April 2021 als Entwurf von der EU vorgelegt wurde, allein in Deutschland rund 15.000 Unternehmen betroffen. Die neue Berichtspflicht besagt, dass alle an einem EU-regulierten Markt notierten Unternehmen (mit Ausnahme von Kleinstunternehmen) ihre Nachhaltigkeitsaktivitäten in Lageberichten offenlegen sollen. Aber Achtung: Alle Angaben müssen bis in die Zulieferkette hinein überprüfbar, „grüne“ Maßnahmen fest in die eigene Wertschöpfungskette implementiert sein. Sie sollten deshalb auf keinen Fall in die Greenwashing-Falle tappen, denn Nachhaltigkeitskommunikation ist kein Selbstzweck.

Was ist Greenwashing?

Greenpeace hat 4 Kriterien definiert, an denen Sie Greenwashing erkennen und die Sie in Ihrem Unternehmen unbedingt vermeiden sollten:

  1. Die Kommunikation nachhaltiger Maßnahmen, obwohl das Kerngeschäft eines Unternehmens von vorneherein umweltschädlich ist, z. B. die Mineralölindustrie, Kreuzfahrtgesellschaften etc.
  2. Weniger Geld für Umweltschutz als für Werbung auszugeben (Beispiel: Regenwaldkampagne von Krombacher)
  3. Umweltschutz vorzugeben, aber gleichzeitig Lobbyarbeit zu betreiben, um den Umweltschutz zu umgehen.
  4. Werbung mit Selbstverständlichkeiten, z B. dem Einhalten von Umweltauflagen oder -gesetzen. Das ist kein umweltfreundliches Handeln, sondern nur das Befolgen von Gesetzen.

Keine falschen Fairversprechen

Sie möchten, dass Ihre Nachhaltigkeitskommunikation erfolgreich ist? Dann sollten Sie Folgendes unbedingt vermeiden:

  • Lügen: Behaupten, dass Produkte oder Dienstleistungen z. B. biologisch zertifiziert sind – allerdings ohne einen einwandfreien Beweis dafür.
  • Verschleiern und verschweigen: Schlechte oder schädliche Eigenschaften von Produkten oder Dienstleistungen nicht ansprechen, nachhaltige Eigenschaften dagegen herausstellen.
  • Unklare Begriffe nutzen: Unscharfe Bezeichnungen verwenden, z. B. grün oder natürlich, die zwar umweltfreundlich wirken, aber nicht klar definiert sind.
  • Behauptungen ohne Nachweis: Wirtschaftliche Handlungen oder Projekte ohne eindeutigen Beweis als nachhaltig oder umweltfreundlich bezeichnen.
  • Beschönigen: Die Nachhaltigkeit Ihrer Maßnahmen oder Produkte stark betonen, obwohl diese im Grunde genommen umweltschädlich sind.
  • Falsche Bilder oder Labels verwenden: Labels oder Bilder einsetzen, die nur eine Pseudo-Umweltfreundlichkeit suggerieren, diese aber nicht garantieren. Zum Beispiel ein eigenes Siegel für „Rohstoffe aus kontrolliertem Anbau“ kreieren, das auf den ersten Blick wie ein offizielles, geschütztes Siegel aussieht.
  • Mit grünen Behauptungen vom eigentlichen Kerngeschäft ablenken: Z. B. als Energieversorger mit Windkraft werben, obwohl 99 % der Energie aus Kohlekraftwerken stammen.

Wie Sie Nachhaltigkeit im Unternehmen erfolgreich kommunizieren können und aus welchen Inhalten ein Nachhaltigkeitsbericht bestehen sollte, lesen Sie in wenigen Tagen an dieser Stelle.

Schauen Sie gerne wieder vorbei!

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